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Über 100 Jahre engagiert im Kanton Bern

Die Gründung

1915

Europa befindet sich mitten im 1. Weltkrieg. Die Säuglingssterblichkeit in der Schweiz ist hoch. In der Stadt Bern sterben 8 von 100 Neugeborenen, die meisten an schlechter Ernährung und ungenügenden hygienischen Verhältnissen.

Um sich den medizinischen und sozialen Problemen der Mütter und Säuglinge anzunehmen, wird 1915 die «Stiftung kantonal-bernisches Säuglings- und Mütterheim» gegründet. Der Stiftungszweck lautet: 

  • Aufnahme und Verpflegung von gesunden und ernährungsgestörten Säuglingen bis zum Alter von 1 Jahr. 
  • Aufnahme und Verpflegung von Säuglingen, die eine besondere Pflege benötigten.
  • Aufnahme und Verpflegung von «ledigen Schwangeren» vor ihrer Entbindung.
  • Aufnahme und Verpflegung von «ledigen Müttern» mit ihren Säuglingen.

Das Heim in Rabbenthal

Seit 7 Jahren betreibt der Kanton Bern die offene Säuglingsfürsorge. Diese umfasst alle Massnahmen, die ausserhalb einer Anstalt stattfinden. Dieses Angebot soll um eine stationäre Einrichtung ergänzt werden. Dazu eröffnet die Stiftung das Heim im Rabbenthal in Bern, in dem alleinstehende Mütter und pflegebedürftige Säuglinge soziale und ärztliche Hilfe erhalten.

Die Stiftung wächst

1930

Bald wird der Platz im Privathaus des Gründungsortes zu eng. 1930 zieht die Stiftung in den Neubau der Architekten Brechbühl und Salvisberg in der Elfenau um. Von da an bis 1983 bleibt sie mit der Elfenau verbunden und nimmt daraufhin den Namen als «Stiftung Elfenau» mit in ihren neuen Aufgabenbereich.

Wandel in die neue Zeit

1930 - 1982

53 Jahre lang bleibt die Stiftung in der Elfenau tätig. Im Mittelpunkt steht weiterhin die Hilfe in der Not für unverheiratete Mütter und ihre Säuglinge. Im Laufe der Jahrzehnte verlagern sich die Bedürfnisse. Die Betreuung von frühgeborenen und kranken Säuglingen sowie die angegliederte Mütterschule gewinnen an Bedeutung. Daneben führt die Stiftung die Schule für Säuglings- und Kinderkrankenpflege, die einzige im Kanton Bern.

1983

Vieles hat sich verändert seit der Gründung im Jahr 1915. Die hohe Säuglingssterblichkeit durch schlechte Hygiene und Ernährung ist überwunden. Die medizinische Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten, welche jedoch auch gesteigerte technische und finanzielle Anforderungen mit sich bringen. Auch das gesellschaftliche Umfeld verändert sich. Dazu kommen der Neubau der Kinderklinik und die Gründe einer ökonomischen Gesundheitspolitik. Die Stiftung beschliesst, das Spital zu schliessen, und übergibt das Gebäude dem Krankenheim Elfenau, das dem Spitalverband Bern angehört. Die Schule für Kinderkrankenschwestern wird vom Inselspital übernommen und weitergeführt.

Der Stiftungszweck behält seinen ursprünglichen Sinn, wird aber den neuen, veränderten Bedürfnissen angepasst.

Neue Ausrichtung

1984

Die Stiftung, nun unter dem Namen «Bernische Stiftung Elfenau» hält nach neuen Aufgaben im Sinne des Stiftungszwecks Ausschau. Die Neuorientierung soll der veränderten Stellung der Familien in der Gesellschaft Rechnung tragen:  

  • Neue Familienformen
  • Kollektiverziehung (Krippen)
  • Informationsangebote (Medien, Vielfalt von Beratungsangeboten)
  • Ängste durch Umweltprobleme
  • Bedarf an Beratung für Kinder bis zum Vorschulalter  

Im Sinne dieser Neuorientierung initiiert die Stiftung zwei Projekte.  

Pilotprojekt «Erweiterte Mütterberatung»

Eines dieser Projekte ist die «Erweiterte Mütterberatung». Dieses soll die offene Säuglingsfürsorge modernisieren und die neuen Bedürfnisse von Eltern und Kindern aufgreifen. Was wir heute als Mütter- und Väterberatung kennen, entstand aus diesem Pilotprojekt, das die Bernische Stiftung Elfenau gemeinsam mit der Fürsorgedirektion des Kantons Bern und weiteren Beteiligten betrieb.  

Die Idee für das Kinderhaus entsteht

Eine zweite Arbeitsgruppe entwickelt ein Konzept für alleinerziehende Eltern, die in schwierigen Situationen Hilfe bei der Betreuung ihrer Kinder benötigen. Der Plan eines Kinderhauses entsteht, das als 24-Stundenbetrieb während 7 Tagen pro Woche geöffnet sein soll. Im Fokus stehen die Bedürfnisse alleinerziehender Mütter mit unregelmässigen Arbeitszeiten, die ins Berufsleben wiedereinsteigen wollen oder müssen.  

Um auch die Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche anzugehen, plant die Arbeitsgruppe geeignete 2- und 3-Zimmerwohnungen zu kaufen. Diese sollen zu erschwinglichen Konditionen an Alleinerziehende vermietet werden.

1987

Die Stiftung erwirbt das Grundstück am Hopfenweg 18 in Bern. Damit wird die Einrichtung des Kinderhausbetriebs möglich und vorangetrieben.

​Das Kinderhaus öffnet seine Türen

1989

Am 1. April 1989 öffnet das Kinderhaus in der frisch umgebauten Liegenschaft seine Türen. Das Betreuungsangebot steht Kleinkindern ab 6 Wochen bis zum Schuleintritt offen. Auch die erweiterte Tages-, Nacht- und Wochenendbetreuung wird realisiert. So soll alleinstehenden Müttern mit unregelmässigen Arbeitszeiten der Wiedereinstieg ins Berufsleben ermöglicht werden.

2002–2004

Das Kinderhaus soll um eine Tagesstätte für Kindergarten- und Schulkinder erweitert werden.  Mit dem Kauf der Liegenschaft an der Pestalozzistrasse 6 in Bern wird die Umsetzung des Konzepts möglich. Im August 2004 nimmt die Tagesstätte für Kindergarten- und Schulkinder ihren Betrieb auf und bleibt hier bis ins Jahr 2016.

2013

Silvia Krebs tritt nach 22 Jahren von ihrem Amt als Leiterin der Geschäftsstelle zurück. Neu übernimmt Sabine Stalder die Geschäftsführung.

100 Jahre Bernische Stiftung Elfenau

2015

Seit einem Jahrhundert setzt sich die Bernische Stiftung Elfenau mittlerweile für Kinder und Eltern in Bern ein. Was als Einrichtung für «ledige Mütter und ihre Säuglinge» entstand, ist eine etablierte Institution geworden, die sich in den zehn Jahrzehnten ihres Bestehens zusammen mit dem gesellschaftlichen Umfeld gewandelt und aktiv den veränderten Bedürfnissen der Eltern und ihrer Kinder angepasst hat. Nach wie vor besteht der Stiftungszweck darin, Hilfe für Kinder und Eltern im Kanton anzubieten; insbesondere für Alleinerziehende mit Kleinkindern. In diesem Sinn betreibt die Stiftung das Kinderhaus mit 24-Stunden-Betrieb und stellt in ihren Liegenschaften erschwingliche Wohnungen für Alleinerziehende zur Verfügung.

2016

Im Sommer 2016 wird die Tagesstätte für Kindergarten- und Schulkinder an der Pestalozzistrasse aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen. Die schulpflichtigen Kinder bis zum Ende des 2. Schuljahrs werden neu im Kinderhaus am Hopfenweg betreut. Das erweitere Betreuungsangebot «Spielkiste» für Schulkinder bis Ende zweite Schulklasse wird nach einer sorgfältigen Evaluation im Jahr 2020 definitiv im Konzept des Kinderhauses aufgenommen.  

Die Liegenschaft an der Pestalozzistrasse wird saniert und an den Kanton Bern vermietet, der dort heute die WG Alpenegg betreibt

2018

Sabine Stalder tritt nach 5 Jahren als Geschäftsführerin der Stiftung zurück. Neu übernimmt Tatjana De Angelis die Geschäftsführung.  

30 Jahre Kinderhaus

2019

2019 feiert die Bernische Stiftung Elfenau ein weiteres Jubiläum: 30 Jahre Kinderhaus. Das Konzept der erweiterten Öffnungszeiten, mit denen alleinerziehende Eltern mit unregelmässigen Arbeitszeiten unterstützt werden sollen, hat sich bewährt. Ein engagiertes und motiviertes Team betreut Kinder im Alter von drei Monaten bis Ende 2. Schuljahr. Nach 30 Jahren in der Elfenau ist das Kinderhaus als Ort der Begegnung, des Spielens und Lernens aus dem Quartieralltag nicht mehr wegzudenken.  

2020

Nach 10 Jahren gibt Marco Zingaro das Präsidium der Bernischen Stiftung Elfenau an Jolanda Brunner weiter.

Neues Erscheinungsbild

2022

Der Aussenauftritt der Bernischen Stiftung Elfenau und des Kinderhauses werden komplett überarbeitet. Dazu gehört neben der neuen Website auch die Modernisierung des Logos.

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